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Vom Lockdown in eine virtuelle Realität
Es braucht schon ein großes Maß an Mut, den Schritt aus der Wirklichkeit in die digitale Welt zu gehen. Dass Torsten Schneider diesen Mut hat, hat der Unternehmer in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen. Nun geht er einen Schritt weiter...
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FAQ | SandboxVR

Zunächst einmal ein amerikanisches Unternehmen, was sich der Virtual Reality (VR) verschrieben hat, und was vereinfacht ausgedrückt, virtuelle Erlebnisse anbietet. Das ist eine neue Form der Unterhaltung. SandboxVR ist also im Grunde der Name des Unternehmens, steht aber auch für das unvergleichliche System, was dahintersteckt.

Die gleiche Frage hatte uns Sandbox damals auch gestellt: Warum ausgerechnet Alsfeld? Meine Antwort ist damals wie heute die gleiche: Wir! Wir sind in Alsfeld und wir leben in Alsfeld. Sicherlich wäre für das Unternehmen eine Großstadt erst einmal interessanter gewesen, aber dadurch, dass wir hier in Alsfeld leben, wird es hier immer das beste Ergebnis geben. Wir können es dadurch besser im Blick behalten und schnell reagieren. Wir übersetzen ein System aus den USA und China ins Deutsche – das geht mit bekannten Firmen und Handwerkern vor Ort einfach besser.

Es sind kurze Wege, wir sind unser eigener Vermieter, kennen die Behörden und sind in der Region stark vernetzt – außerdem ist der Vogelsberg mit seiner geographischen Lage in der Mitte Deutschlands und der direkten Autobahnanbindung gut zu erreichen. Das macht es einfacher etwas Unbekanntes zu machen. Hätten wir das gleiche Projekt in Frankfurt gestartet, dann wären wir lange nicht so weit gewesen, wie wir es jetzt hier in Alsfeld sind und die Eröffnung hätte sich weit mehr verzögert.

Hinter SandboxVR steckt ein aufwendiges Kamerasystem, was jegliche Bewegung durch Tracking-Points am Körper der Spieler in das Erlebnis in Echtzeit überträgt. An den Händen und den Füßen werden also Tracking-Points befestigt, das kennt man von Kinofilmen wie „Avatar“. Der Körper wird durch eine Weste getrackt und der Kopf durch die VR-Brille. Die Kameras laufen über ein Outside-In-Tracking, sind also nicht integriert. Sie laufen tiefenperspektivisch, nehmen also nicht nur ein Bild auf, sondern erfassen die Bewegungen der Spieler und übertragen sie in Echtzeit in das Erlebnis. Pro Holodeck gibt es zwölf Kameras, die den ganzen Raum erfassen und aufzeichnen. Das ganze bedarf einer hohen Rechenleistung, die über eine Art Laptop, den man in einem kleinen Rucksack am Rücken trägt, an die Server übertragen werden.

Trekkies dürften schon wissen, was ein Holodeck ist. In der Serie ist das Holodeck ein Raum, in dem die Bewohner des Raumschiffes gehen konnten und konnten dort virtuell überall dorthin reisen, wohin sie reisen wollten – ob in den Wald an den Strand oder sonst wohin.

Und genau so heißen auch die Räume bei Sandbox – es ist also praktisch das virtuelle Spielfeld, in dem sich die Menschen in Realität bewegen. Die Vision des Sandbox-Gründers Steven Zhao ist es, dass zukünftig in jeder Nachbarschaft ein Holodeck stehen soll, mit dem die Menschen spielen können – und in Zukunft kann man damit vielleicht sogar virtuell andere Orte besuchen.

Im Grunde ist ein Holodeck ein jeweils 50 Quadratmeter großer Raum, der mit Kameras ausgestattet ist und dem sich die Spieler dann frei bewegen. Miteinander sprechen kann man übrigens via Headset.

Aktuell bietet SandboxVR sechs verschiedene Erlebnisse an, die jeweils insgesamt eine Stunde lang gehen. Das ist noch etwas überschaubar, aber jedes Jahr sollen zwei neue Erlebnisse an den Start gebracht werden, die hier natürlich auch deutsch und auf englisch zur Verfügung stehen. Mit etwa 35 Minuten ist ein Sandbox-Erlebnis deutlich länger als beispielsweise Hologate, was eher kurzweiliger ist. Das ganze virtuelle Erlebnis wird dann noch aufgezeichnet – mit Highlights aus dem VR-Erlebnis und der Realität. Das bekommen die Spieler dann am Ende noch obendrauf.

Zum Start im Oktober gibt es mit „Deadwood Valley“ und „Deadwood Mansion“ zwei Zombiespiele, in denen man eine Zombieinvasion überleben muss. „UFL“ ist ein Kampfsimulator im Stil eines Street-Fights, während man in „Ambersky 2088“ eine Art Dystopie der Zukunft überleben muss. Außerdem gibt es mit „Curse of Davy Jones“ ein Abenteuer, das im Comic-Stil auf einem Piratenschiff spielt. Das Highlight ist aber das patentierte „Star Trek: Discovery“-Erlebnis.

Passend dazu gibt es die entsprechende Ausrüstung: Waffe, Schwert oder ein Schild – zusätzlich zu der elementaren Ausrüstung, die man immer trägt.

Insgesamt soll es zwei sogenannte Holodecks geben. In jedes Holodeck können sechs Leute gleichzeitig. Eine Gruppe kann also aus sechs Leuten bestehen, gleichzeitig können insgesamt zwölf Leute spielen. Gerade wird daran gearbeitet, dass diese beiden Gruppen in den beiden Holodecks auch gegeneinander oder miteinander spielen können. In den USA wurde das schon getestet, jetzt müssen nur noch die technischen Voraussetzungen geschaffen werden, ehe wir das auch in Alsfeld anbieten können. Eine Mindestteilnehmerzahl gibt es nicht: Wenn man alleine spielen möchte, ist das auch möglich.

Auch wenn es so wirkt als wäre das möglich, ist das tatsächlich unmöglich. Die einzelnen Erlebnisse und virtuellen Spielfelder, also das, was man sieht, sind so konzipiert, dass da wo in Wirklichkeit eine Wand ist, auch in der virtuellen Welt kein Durchkommen ist. Es gibt darüber hinaus auch einen Sicherheitsabstand von knapp einem Meter, wo dann das Spielfeld sozusagen aufhört, damit so etwas eben nicht passiert.

Eigentlich gehört jeder, der gerne im Team zusammen etwas erleben möchte, zur Zielgruppe. Also Familien, Vereine, Freunde, aber auch Geburtstage, Junggesellenabschiede oder Firmen und Seminare. Immer dann, wenn man in der Gruppe etwas erleben und gemeinschaftlich Spaß haben möchte, ist man bei Sandbox genau richtig.

Natürlich sind auch Unternehmen eine Zielgruppe – insbesondere, wenn es um Teambuildings geht. In einem weiteren Schritt kann irgendwann in der Zukunft sicherlich auch die Technik für andere Dinge genutzt werden. Architekten könnten mit ihren Kunden beispielsweise vorher virtuell durchs fertig geplante Haus laufen. Man könnte alles virtuell darstellen. Das liegt aber erst einmal in der Zukunft – zunächst wird virtuell gespielt.

Sobald einem die Ausrüstung von SandboxVR passt, kann man auch die Erlebnisse spielen. Die einzelnen Erlebnisse haben allerdings eine Altersbeschränkung – in den USA ist sind sie ab 12 Jahren, in Deutschland werde sie derzeit noch eingeordnet. Die Kernzielgruppe sind bei Sandbox mit dem derzeitigen Entwicklungsstand aber eher Jugendliche und Erwachsene. Das liegt mitunter auch daran, dass die Erlebnisse extrem immersiv sind, also wirklich realitätsnah.

Im Endeffekt ist es aber den Eltern überlassen, was sie ihren Kindern erlauben. Wir würden die Kinder ohne Beisein der Eltern die Erlebnisse jedenfalls nicht spielen lassen. In Zukunft wird es sicherlich aber auch bei SandboxVR Erlebnisse geben, die mehr für Kinder gemacht sind – zwischenzeitlich können Kiddies aber Hologate spielen. Da gibt es schon jetzt eine größere Auswahl kindgerechter VR-Minispiele.

Das ist möglich und auch gar nicht unbequem, weil die Brillen genügen Platz für die Sehhilfen bieten.

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